Ist ständiges Zocken gesundheitsschädlich?
Viele Eltern verzweifeln beim Anblick ihres Nachwuchses. Tagtäglich sitzt der Sohn stundenlang vor dem Monitor und zockt mit seinen Freunden Online-Spiele. Da stellt sich berechtigterweise die Frage, ob es auf Dauer keine Schäden mit sich bringt. Wir schauen uns die Sache heute einmal etwas genauer an und geben Eltern ein paar Tipps mit auf den Weg, wie ein gesunder Mittelweg gefunden werden kann. Denn gänzlich verbieten ist ebenso unproduktiv, wie es schulterzuckend hinzunehmen.
Feste Zeiten, Ausgleich und Ausnahmen bestätigen die Regel
Grundsätzlich ist es ratsam, einen Zeitrahmen abzustecken. Das ermöglicht es, das Ganze zumindest ein wenig einzugrenzen. Wichtige Regeln im Haushalt sollten vorab besprochen werden. Die Übernahme einiger Aufgaben ist keine Frage des Wollens. Ein Teenager ist durchaus in der Lage, den Müll hinauszutragen, den Geschirrspüler ein und auszuräumen oder sein eigenes Zimmer zu saugen.
Dann ist die Schule ein wichtiger Aspekt. Solang die Leistungen und Noten stimmen, ist alles im grünen Bereich. Dann genügt es, die Hausaufgaben zu erledigen und sich auf Kontrollen vorzubereiten. Ist all das erledigt, darf gezockt werden. Das hat zweierlei Vorteile: Zum einen lernen Kinder auf diese Weise, dass es im Leben nicht nur um das Vergnügen geht. Zum anderen lernen sie, dass man sich selbst belohnt, wenn Dinge erfolgreich absolviert wurden.
Als Ausgleich ist es zu empfehlen, wenigstens eine Sportart auszuüben. Es muss nicht gleich ein Verein sein, allerdings hat Sport in der Gemeinschaft den Vorteil, soziale Kontakte im realen Leben zu pflegen. Sollte kein Weg hineinführen, dann ist es wichtig, wenigstens an zwei bis drei Tagen Laufen zu gehen. Tägliche Dehnübungen sind als Ausgleich für die Rücken – und Nackenmuskulatur wichtig.
Ausnahmen darf es selbstverständlich immer wieder geben. Diese sind meist dann erforderlich, wenn beispielsweise wichtige Turniere anstehen. Online-Spiele sind für einige Gamer nicht nur reines Vergnügen. Hier geht es mitunter ernsthaft darum, ein erfolgreicher eSportler zu werden.
Auf die Ausrüstung kommt es an
Um das Spiel wirklich genießen zu können, braucht der Gamer eine gute Ausstattung. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob auf der Xbox, der Playstation oder direkt über einen Gaming-PC gezockt wird. Auf das Ausgabegerät kommt es an. Der Monitor und der Abstand dazu sind entscheidend. Der neuste Trend sind Gaming-Beamer zum Zocken. Auf einer gigantischen Fläche lassen sich die Spiele auf die Wand projizieren. Das ist Gaming auf einem anderen Level!
Darüber hinaus ist selbst der Stuhl wichtig. Viele denken, dass es ein einfacher Bürostuhl auch tut – weit gefehlt. Es gibt Gaming-Stühle mit Lendenstützen und Nackenpolster, die exakt auf die Ansprüche und Sitzhaltung der professionellen Gamer angepasst sind.
Augen werden sogar geschärft
Vielen wird es zunächst schwerfallen, diesen Fakt zu glauben. Aber wie Wissenschaftler feststellen konnten, schadet es den Augen nicht. Im Gegenteil, die schnelle Reaktion und die regelrechte Reizüberflutung fordern das Gehirn dazu auf, schneller die Signale mit dem Auge abzustimmen. Sprich, die Kontrastschärfe kann nachweislich erhöht und verbessert werden. Das Auge wird bei actionreichen Spielen geschult und das dürfte doch einmal eine gute Nachricht sein.
Neben den Augen wird das Reaktionsvermögen geschult. Nachweislich sind Dauerzocker in puncto Reaktion anderen weit überlegen, denn auch in den Spielen müssen innerhalb weniger Sekunden Entscheidungen gefällt werden – auch das zahlt sich aus.
Fazit
Diese Generation ist damit aufgewachsen und es ist für sie so selbstverständlich, wie damals für die Eltern der erste Walkman oder der erste LP-Spieler. Die Zeiten ändern sich und es ist wichtig, offen zu bleiben und nicht alles zu verteufeln. Vielmehr sind ein paar gute Gespräche zu empfehlen, bei denen das Kind seine Welt erklärt und die Eltern mitnimmt. Somit wird ein besseres Verständnis auf beiden Seiten erzeugt.